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    Beim „Brücken-bilden“-Konzert im „Kahakai“ treffen karibische auf afrikanische Klänge und harmonieren

    Laupheim, 04.09.2016 (Sandra Wilderotter, ©Schwäbische Zeitung)

    Laupheim sz
    Einen musikalischen Dialog zwischen karibischen und afrikanischen Rhythmen hat es am Samstag im „Kahakai“ gegeben. Mit einem Live-Konzert sorgten die Steelband „Kolibris“ aus Bad Buchau und die „Laupheimer Djembe-Gruppe“ für ein Musikerlebnis – mit dem Ziel, die Angst vor Fremdem zu nehmen.

    Rund 200 Gäste kamen zu der kostenlosen Veranstaltung des Unterstützerkreises „Brücken bilden“. Das Konzert sollte ein Dankeschön an die Laupheimer sein, für gelungene Integrationsprojekte und ihre Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen.

    Ein Cocktail zu den Steel Drums

    Samstag, 20 Uhr: Auf dem Sandstrand des „Kahakai“ (ehemals Schwimmbadkneipe) brennt ein Lagerfeuer in einer großen Feuerschale. In den Liegestühlen machen es sich einige Gäste mit einem Cocktail gemütlich, als Michael Wissussek die Besucher begrüßt. Gemeinsam mit der Steelband „Kolibris“ hat er sich hinter original Trinidad-Tobago-Steel-Drums positioniert, einem Schlaginstrument aus Trinidad, welches aus Abschnitten von Ölfässern hergestellt wird und dessen Klang unweigerlich an die Karibik erinnert. In blauen Hawaiihemden strahlt die zehnköpfige Gruppe Sommerfeeling und gute Laune aus, während sie rhythmisch zu Liedern wie „Hotel California“ von den Eagles oder „La Camisa Negra“ von Juanes trommelt. Die Steelband „Kolibris“, in ihrer Formation einzigartig, ist eigens für diesen Abend aus Bad Buchau angereist.

    Das Publikum rückt näher

    Anfangs noch mit vorsichtigem Abstand, rückt das Publikum nun immer näher heran, um den Auftritt der Laupheimer Djembe-Gruppe zu erleben. Vier junge Männer aus Gambia und Syrien – Pablo, Alex, Abraham und Luis – wollen auf musikalische Weise ihren Beitrag dazu leisten, in Laupheim „Brücken“ zu bilden. Sie spielen die Djembe, eine mit geschorenem Ziegenfell bespannte westafrikanische Bechertrommel, und die Cajón, eine Kistentrommel aus Holz. Die Rhythmen sind mal schnell und mal langsam, aber mit kräftigeren und raueren Tönen als zuvor. Gespielt wird mit den bloßen Handflächen. „Das wird nach einiger Zeit anstrengend und kann auch ziemlich wehtun“, gesteht Pablo, der Bandleader. Angesichts der mitreißenden Energie ist dies den Männern jedoch nicht anzumerken.

    Über das Zustandekommen dieser Band erzählt Robert Kreklau vom Unterstützerkreis: „Ich habe Pablo gefragt, ob er nicht Lust hätte, für diesen Auftritt zu spielen. Da hat er zugestimmt und noch drei weitere Mitspieler organisiert.“ Es sei wichtig, die jungen Männer nicht zu bemuttern, sondern vielmehr Eigeninitiative anzuregen, sie anzuleiten und zu fördern. „Es soll allen Spaß machen und Freude bereiten.“

    Im Lauf des Abends folgt schließlich eine echte Premiere, denn die Steelband „Kolibris“ und die Laup- heimer Djembe-Gruppe spielen nun gemeinsam – zum allerersten Mal. Weiche karibische Klänge treffen auf kräftige afrikanische Trommelrhythmen – und harmonieren. Eine unbeschwerte Harmonie, die auf das Laup- heimer Publikum übergeht. Einheimische und Menschen mit Migrationshintergrund tanzen gemeinsam Limbo.

    An diesem Abend ist von „Fremdsein“ keine Spur. Dank des Unterstützerkreises, des „Kahakai“-Teams und der DLRG, die für die Sicherheit der Gäste (am Wasser) sorgte, war dieses Projekt der Annäherung ein Erfolg. Ein Gegenbesuch in Bad Buchau ist bereits vereinbart. Am 18. September wird die Laupheimer Djembe-Band zu Gast sein und beim Bad Buchauer Inklusionsfest auftreten.

    Unterschrift Foto: Die Laupheimer Djembe-Gruppe mit Luis, Alex, Pablo und Abraham (von links) Bild: Sandra Wilderotter, ©Schwäbische Zeitung