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    In Biberach gibt es neue Räume für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit

    Biberach, 05.03.2018 (Tanja Bosch, ©Schwäbische Zeitung)

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    In Biberach gibt es neue Räume für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit. Nachdem die Gemeinschaftsunterkunft in der Bahnhofsstraße geschlossen wurde, waren die Beteiligten auf der Suche nach neuen Räumen für ihre Angebote. Die Stadt Biberach und das Landratsamt stellen nun die passenden Räumlichkeiten in der Waldseer Straße 12/1 zur Verfügung. Am Freitag wurden die Räume offiziell eingeweiht. Einen passenden Namen gibt es auch schon. Der Vorschlag lautet „Ubuntu“.

    Das Interkulturelle Forum für Flüchtlingsarbeit (IFF), die ökumenische Flüchtlingsarbeit von Caritas und Diakonie und auch die Initiative 1:1 – Mensch zu Mensch der Bürgerstiftung Biberach freuen sich, die Räume in Zukunft nutzen zu können. Im städtischen Gebäude in der Waldseer Straße, das vorübergehend für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit genutzt werden kann, gibt es künftig Deutschunterricht, Beratungen rund ums Asylverfahren, einen Nähkurs für Frauen mit Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe und ab dem Frühjahr auch eine Fahrradwerkstatt.

    „Wir freuen uns sehr, dass Stadt und Landkreis uns dieses Gebäude zur Verfügung stellen“, sagt Dagmar Rüdenburg, Vorsitzende des IFF. „Jetzt haben wir alle gemeinsam die Möglichkeit, unsere Angebote zu erweitern.“ Der Wunsch wäre auch, dass sich noch mehr Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, einbringen und Projekte initiieren. Insgesamt stehen rund zehn Zimmer zur Verfügung.

    Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler verkündete, dass das Haus mindestens bis Ende 2019 für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit zur Verfügung stehe. „Und auch danach verspreche ich Ihnen, Alternativen zu finden“, sagt er bei seinem Grußwort. Die Stadt stelle das Gebäude gerne kostenlos zur Verfügung und übernehme auch die Reinigung. Das Landratsamt übernehme dann die Strom- und Heizkosten und den Hausmeister- und Winterdienst. Zeidler spricht auch über die Bedeutung des Gebäudes: „Jede Form der Hilfe, jedes Mitmachen braucht Orte, an denen man sich treffen und austauschen kann.“

    Auch Jürgen Kraft, Leiter des Amts für Flüchtlinge und Integration des Landkreises Biberach, freut sich über die Einweihung. „Die Haupt- und Ehrenamtlichen haben Großes geleistet, es ist eine immense gesellschaftliche Aufgabe, die es zu leisten gilt. Dafür brauchen wir motivierte Menschen und die passenden Räume.“

    So sieht das auch Martina Eisele, die städtische Integrationsbeauftragte: „Jetzt brauchen wir aber noch mehr Menschen, die Lust haben, Projekte ins Leben zu rufen. Hier ist noch genug Platz.“ Was ihr bei der ganzen ehrenamtlichen Arbeit wichtig ist: „Auch unsere Geflüchteten sind Ehrenamtliche, und das nicht nur, wenn es ums Büfett geht. Sie bringen sich sehr viel ein und sind immer da, wenn man sie braucht.“ Oberbürgermeister Zeidler ließ es sich bei der Einweihung nicht nehmen und bedankte sich bei Martina Eisele für die jahrelange Arbeit als Integrationsbeauftragte. Sie wird Biberach zum 1. April verlassen. Umso mehr freute sie sich bei der Einweihung dabeizusein: „ich weiß, hier geht es gut weiter, wenn es um Integration geht.“

    Unterschrift Foto: Das Haus an der Waldseer Straße wurde unter andrem mit Musik eingeweiht Bild: Tanja Bosch, ©Schwäbische Zeitung