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    Mittelbiberach bereitet sich auf weitere Flüchtlingszuweisungen vor

    Mittelbiberach, 10.03.2017 (mawa, ©Schwäbische Zeitung)

    Mittelbiberach mawa
    Um die zugewiesenen Flüchtlinge in Mittelbiberach adäquat unterbringen zu können, wird das Gebäude Biberacher Straße 53 umgebaut. Die Gemeinde lässt verschiedene Bau- und Unterhaltungsarbeiten an der Elektroinstallation, der Heizung, den sanitären Anlagen und der Küche vornehmen. Durch Einsparungen, beispielsweise bei den Maler- und Elektroinstallationsarbeiten, konnten die ursprünglich veranschlagten Kosten von 96400 Euro um rund 15000 Euro unterschritten werden. Das gab die Verwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung öffentlich bekannt.

    Die Gemeinde hat nach dem Kommunalinvestitionsföderungsgesetz eine Zusage für einen Förderbetrag von rund 121000 Euro erhalten. Diese Mittel dürfen nur deshalb für die Flüchtlingsunterkunft verwendet werden, weil sie im Sanierungsgebiet nach dem Landessanierungsgesetz liegt. Es wurden dafür 73399,46 Euro – das sind 90 Prozent der Kosten für dieses Bauvorhaben – beantragt. Die Sanierung kostet die Gemeinde nach Abzug des Förderungsbetrags noch 8155,49 Euro . Der Gemeinderat stimmte dieser Baukostenabrechnung zu. In dem Gebäude sind momentan eine siebenköpfige Familie im Obergeschoss und eine sechsköpfige Familie im Erdgeschoss untergebracht.

    Umbau weiterer Gebäude

    Insgesamt sind Mittelbiberach vom Landratsamt derzeit 31 Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringung zugewiesen. Sechs davon sind im Ortsteil Reute untergebracht. 2017 muss nach derzeitigem Stand Wohnraum für weitere 22 Personen bereitgestellt werden. Dafür sollen die Gebäude Schulstraße 8 in Mittelbiberach und Saulgauer Straße 25 in Reute umgebaut werden. Für den ehemaligen Kindergarten in der Schulstraße 8 gibt es bereits einen genehmigten Bauantrag, der drei Wohneinheiten beinhaltet. Angebote für die Sanierung müssen noch eingeholt werden und auch die Frage nach möglichen Zuschüssen ist noch offen. Bei voller Belegung der Räumlichkeiten könnten hier 20 bis 25 Personen untergebracht werden. Das Gebäude in Reute eignet sich ebenfalls gut für diesen Zweck. Architektin Birgit Raudies beschrieb die Bausubstanz als insgesamt gut. Lediglich die technischen Einrichtungen, also Heizung, Warmwasserbereitung und Elektroinstallation müssten komplett erneuert werden. Der Technische Ausschuss und der Ortschaftsrat haben empfohlen, erst einmal das Erdgeschoss und das Obergeschoss zu sanieren. Damit könnte Wohnraum für zehn bis 15 Personen geschaffen werden – also für rund die Hälfte der 2017 erwarteten Flüchtlinge.

    Das Dachgeschoss stünde dann noch als Reserve zur Verfügung. Es ist bislang aber nicht zur Nutzung als Wohnraum genehmigt.

    Um eine möglichst dezentrale Verteilung von Flüchtlingen über das Gemeindegebiet zu erreichen, beschloss der Gemeinderat, zuerst das Gebäude Saulgauer Straße 25 in Reute umzubauen. Architektin Raudies wurde beauftragt, Angebote für die notwendigen Maßnahmen einzuholen. Zur Erfüllung des erwarteten Aufnahmesolls werden im Laufe des Jahres aber wohl beide Gebäude benötigt.

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