Ochsenhausen sz
Das Landratsamt Biberach schließt bis zum Ende des Jahres eine der beiden Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge in der Biberacher Straße in Ochsenhausen. Rund 20 Plätze sollen abgebaut werden. Eines der zwei identisch gebauten Häuser übernimmt die Stadt Ochsenhausen für die Unterbringung von Obdachlosen, wie Hauptamtsleiter Werner Steigmüller sagte. Das andere Gebäude behält das Landratsamt weiterhin als Flüchtlingsunterkunft.
Unklar ist bislang, ob die Stadt Obdachlose in der Biberacher Straße 58 oder 60 unterbringt. „Wir werden uns beide Häuser mit Mitarbeitern des Landratsamts anschauen und dann entscheiden“, sagte Steigmüller. Die Grundstücke auf denen die Gebäude stehen, gehören der Stadt. Die Häuser selbst sind im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Bislang gibt es Obdachlosenunterkünfte in Hattenburg und in der Ulmer Straße. In Hattenburg leben zwei Familien, in der Ulmer Straße vier alleinstehende Menschen. Steigmüller sagte: „Bei der Unterbringung achten wir darauf, dass Familien und Einzelpersonen getrennt untergebracht werden.“ Von der weiteren Obdachlosenunterkunft erhofft sich die Verwaltung, mehr Spielraum bei der Belegung zu haben. Für einen Teil der Asylbewerber in der Biberacher Straße bedeutet dies, dass sie umziehen müssen. Noch nicht klar ist, wie viele Menschen auf die anderen drei Gemeinschaftsunterkünfte in Ochsenhausen verteilt werden können. „Wir arbeiten am Feinkonzept“, sagte der Sprecher des Landratsamts Bernd Schwarzendorfer. Geplant sei, dass einige in der Rottumstadt bleiben, andere sollen in andere Unterkünfte im Landkreis kommen.
Keine Überraschung für Helfer
Für die ehrenamtlichen Helfer kommt die Schließung einer der beiden Gemeinschaftsunterkünfte in der Biberacher Straße nicht überraschend. „Aufgrund der sinkenden Flüchtlingszahlen konnte man damit rechnen“, sagte Pfarrer Matthias Ströhle, Beauftragter für Asyl- und Flüchtlingsfragen im evangelischen Kirchenbezirk Biberach. Er ist auch zuständig für die Flüchtlingsarbeit in Ochsenhausen. „Auch unter den Flüchtlingen in der betroffenen Unterkunft ist keine Unruhe entstanden“, sagte Ströhle. Wichtig ist für den Pfarrer jetzt, dass sich die einzelnen Helferkreise im Landkreis stärker vernetzen. Mit den Raumschaftsveranstaltungen, organisiert von der ökumenischen Flüchtlingsarbeit und dem Landratsamt, seien erste Schritte dafür gemacht.
Unterschrift Foto: ie beiden Häuser sind identisch gebaut. Welches die neue Unterkunft für Obdachlose wird, steht noch nicht fest. Bild: Daniel Häfele, ©Schwäbische Zeitung