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    Gebäude soll rund um die Uhr geschützt werden – Anhaltspunkte liegen keine vor

    Bad Saulgau, 14.10.2015 (Dirk Thannheimer, ©Schwäbische Zeitung)

    Bad Saulgaus Bürger sind irritiert. Obwohl noch keine Flüchtlinge in der ehemaligen japanischen Schule untergebracht sind, wird die geplante bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) von Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes bewacht. „Sie sollen das Gebäude schützen“, sagt Daniela Hüttig, Pressesprecherin vom Regierungspräsidium (RP) Tübingen.

    Besorgte Eltern von Schülern schreiben E-Mails an die Redaktion, aufmerksame Bürger rufen an: Der Grund: Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes werden seit vielen Tagen rund um das Areal gesehen. „Sie passen rund um die Uhr auf das Gebäude auf“, ergänzt Daniela Hüttig.

    Es gebe genügend Beispiele in Deutschland, bei denen sowohl leerstehende als auch mit Menschen belegte Flüchtlingsunterkünfte von Unbekannten in Brand gesteckt wurde, ergänzt Hüttig. In Riedlingen beispielsweise hatten Ende September Unbekannt in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge Papiercontainer angezündet. Außerdem wurden Hakenkreuz-Schmierereien rund um das Gebäude angebracht. Gefahr für die 47 Flüchtlinge aus Syrien, die in der Einrichtung untergebracht sind, bestand nicht.

    In Bad Saulgau bestünde jedoch kein Grund zur Panik. „Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die japanische Schule gefährdet ist.“ Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, so Hüttig. Außerdem fährt die Polizei verstärkt zum Schutz des Gebäudes vermehrt Streife.

    Derweil konnte Hüttig keine Auskunft darüber geben, ob und wann die Flüchtlinge nach Bad Saulgau kommen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte vergangene Woche im Stadtforum mitgeteilt, dass sich das Land die japanische Schule als Reserve halte.

    Unterschrift Foto: Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes bewachen die leerstehende japanische Schule. Bild: tha, ©Schwäbische Zeitung