Viele junge Geflüchtete und Migranten haben keine konkreten Vorstellungen von der Vielfalt deutscher Ausbildungsberufe und deren Ausbildungsinhalten. Daher interessieren sie sich oft nur für Berufe, die ihnen bereits aus den Herkunftsländern bekannt sind. Mechaniker oder Elektriker sind beispielsweise besonders beliebt. In diesen Berufsfeldern haben sie aufgrund der hohen Bewerberkonkurrenz jedoch oft schlechte Chancen.
Um den jungen Menschen weitere Ausbildungsberufe nahe zu bringen und Unternehmen der Region bei der Suche von Auszubildenden zu unterstützen, kamen rund 70 Jugendliche beim zweiten Berufserkundungstag im Landratsamt Biberach mit Unternehmen zusammen.
Aufgeteilt in Kleingruppen, absolvierten die Geflüchteten nacheinander einen Parcours, den die Firmen vorbereitet hatten. An den einzelnen Stationen lernten sie die anwesenden Unternehmen und vorgestellten Ausbildungsberufe kennen. In einer Art Minipraktikum fertigten die Jugendlichen typische Arbeitsproben an und hatten die Möglichkeit sich in vielfältigen Berufsfeldern auszuprobieren. Neben Berufsfeldern in der Logistik und Pflege, der Forstwirtschaft, Holz-, Beton-, sowie Metallbau wurden auch das Restaurant- und Hotelleriefach und der Kochberuf vorgestellt.
Die beteiligten Unternehmen waren angetan von dem großen Interesse der Jugendlichen. Sie nutzten die Gelegenheit, zahlreiche Praktika zu vereinbaren und auf diese Weise eventuell geeignete Azubis für den Ausbildungsbeginn im September zu werben.
Mitwirkende Akteure waren die Agentur für Arbeit, das Bauunternehmen Matthäus Schmid, die Bauwirtschaft Baden-Württemberg, die Beruflichen Schulen des Landkreises, die Dehoga Kreisstelle Biberach, Edeka-Südwest, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, das Jobcenter Biberach, die Spedition Fried-Sped und das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) aus Bad Schussenried.
Unterschrift Foto: Die Praxis stand im Vordergrund beim zweiten Berufserkundungstag im Landratsamt Bild: Landratsamt, ©Landratsamt