Ummendorf sz
Bei der Preisverleihung des Zonta Clubs Oberschwaben am Mittwoch im Schloss Ummendorf haben Manuela Gast den Award für Naturwissenschaft und Rita Nakad den Preis für Musik gewonnen.
„Mit Manuela Gast haben wir eine äußerst würdige Preisträgerin“, sagte Ingrid Rapp, Präsidentin des Zontaclubs Oberschwabens, in ihrer Laudatio. Sie habe in ihrer Masterarbeit mit dem hochaktuellen Thema der biotechnologischen Virenherstellung und der Virendiagnostik ein anspruchsvolles Konzept vorgelegt. Ihre Masterarbeit hat die 25-Jährige am Institut für Chemie der Universität Ulm und beim Labor Dr. Merk und Kollegen in Ochsenhausen angefertigt.
Neben der Bewertung der wissenschaftlichen Leistungen sei dem Gremium des Zonta-Clubs auch die Würdigung des sozialen Engagements von Manuela Gast wichtig gewesen. Während der Schulzeit und dem Studium habe sie in verschiedenen Fächern Nachhilfe gegeben und Praktika für Biochemiker betreut. Des Weiteren war sie über mehrere Semester hinweg Tutorin in Mathematik und betreute das Trainingscamp für Mathematik an der Universität Ulm. Und: Seit 2016 ist sie Lernpatin für Flüchtlinge. Die 25-jährige Gast stellte den rund 65 Gästen ihre Masterarbeit vor und dankte Laudatorin Rapp „und allen, die mich unterstützt und begleitet haben“. Professor Boris Mizaikoff berichtete in seinem Festvortrag über die optische Chemo- und Biosensorik: „Vom Labor in die reale Welt“. Der in Wien geborene Mizaikoff ist Leiter des Institus für analytische und bioanalytische Chemie an der Uni Ulm.
Auszeichnung für Syrerin
Die zweite Frau, die geehrt wurde, ist Rita Nakad. Sie sei ein gelungenes Beispiel der Integration von Geflüchteten, erklärte Laudator Peter Marx. Durch ihre Begeisterung und ihr Engagement für abendländische Musik, „war sie schon integriert, bevor sie nach Europa kam“. Ritas Werdegang beweise ein großes Talent, Musikalität und Zielstrebigkeit, so der Laudator. Nakad wurde 1994 bei Damaskus geboren und erhielt bereits mit fünf Jahren Geigenunterricht. Zwei Jahre später floh die Familie vor Diktatur und Willkür und erhielt schließlich 2015 in Ochsenhausen das Bleiberecht.
Rita Nakad zog bereits 2012 nach Basel und studierte an der Musikakademie bei Adelina Oprean. Seit 2014 spielt Nakad im „Orchester des West- östlichen Divans, das paritätisch mit israelischen und arabischen Musikern besetzt ist und weltweit gastiert.
Mit Werken von Mozart, Brahms, Elgar und Piazzolla gab Rita Nakad dann auch gleich eine Probe ihres Könnens und gestaltete den Abend musikalisch, begleitet von Anita Bender am Flügel.
Zonta International ist eine weltweite Service-Organisation berufstätiger Frauen. Der erste Club wurde 1919 in USA gegründet. Zonta engagiert sich für die Förderung und Unterstützung begabter und benachteiligter Frauen. In Deutschland gibt es 134 Clubs mit rund 4600 Mitgliedern. Der Zonta-Club Oberschwaben wurde 1994 gegründet. Die Preise sind mit je 1500 Euro dotiert und wurden nach 2011 und 2015 zum dritten Mal verliehen.
Unterschrift Foto: Preisträger und Gratulanten (von links): Pianistin Anita Bender, die Präsidentin des Zontaclubs Oberschwaben Barbara Dollinger, Laudator Peter Marx, Preisträgerin Rita Nakad, Laudatorin Ingrid Rapp, Preisträgerin Manuela Gast und Professor Boris Miz Bild: Josef Aßfalg, ©Schwäbische Zeitung