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    Nachlassendes Interesse: Letztes internationales Frauenfrühstück in Riedlingen

    Riedlingen, 08.07.2019 (Eva Winkhart, ©Schwäbische Zeitung)

    Zum letzten Mal haben sich Frauen aus Deutschland, Pakistan, Syrien und der Türkei am Samstagvormittag zum gemeinsamen Frühstück getroffen. Unter dem Dach des Kulturvereins Kuba in Kooperation mit der Stadtverwaltung Riedlingen, der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde frühstückten die Frauen und Kinder ein Mal im Monat – an jedem ersten Samstag, außer während des Ramadans – gemeinsam. Reihum war jeweils eines der Gemeindehäuser, der Gemeinschaftsraum in der Hindenburgstraße oder das Sälchen des Kaplaneihauses der Platz dafür.

    Im Johannes-Zwick-Haus waren am Samstag zwei Tafeln gedeckt. In der kühlen Ecke war das Buffet aufgebaut, zu dem fast jede der etwa 20 Frauen ihren Beitrag geleistet hatte. Die Kinder wuselten durch das Haus und fanden sich unter der Aufsicht eines der größeren Mädchen auch im Garten wieder. Der Samowar blubberte. Der Geruch von Kaffee und frischem Brot füllte die Luft. Lebhafte Gespräche – auf Deutsch – gingen von Platz zu Platz. Eine angenehme Atmosphäre mit fremdem Flair.

    „Wir hören nicht auf, weil es nicht angenommen wird“, sagte Adalet Iscan, eine der Frauen aus dem Organisationsteam neben Sybille Heck, Ashi Mir, Sawsan Mardenli, Asma Waraich und Angelika Schmidt. Der Besuch sei da gewesen, mehr oder weniger konstant, aber: „Alles hat seine Zeit!“, ergänzte Sybille Heck. Manche der Frauen liebten den Kontakt, manche eher weniger; manche hatten Interesse an den gemeinsamen Unternehmungen, andere kaum. Sie seien jedoch bei jedem der Frühstücke eine nette Runde gewesen. „Es ist schade, dass die Treffen aufhören“, sind sich alle aus dem Team einig, sie träfen sich auch in kleinerem Kreis weiterhin. Der Arbeitsaufwand, die Verantwortung in diesem Format seien nicht zu unterschätzen.

    Genügend Gesprächsstoff

    Helene Kopf als offizielle Vertreterin von Caritas und Freundeskreis für Fremde äußerte die Hoffnung, dass doch noch jemand die gute Idee aufgreifen könnte. Sie dankte dem Organisationsteam für seine Ausdauer und das Engagement, für das gute Miteinander mit einem dicken Strauß Rosen, die verteilt werden könnten.

    Begonnen hatte das gemeinsame Frühstücken der Frauen aus Riedlingen und denen aus der Fremde im April 2016. Damals sei Yvonne Moderecker die Integrationsbeauftragte der Stadt gewesen. Zusammen mit Adalet Iscan startete die Initiative im Gebetsraum des Kulturvereins Kuba. Dann seien die beiden Kirchengemeinden mit einbezogen worden – und die Lokalität wurde zu jedem Treffen gewechselt. Für die Frauen sollten Berührungsängste den anderen Glauben betreffend überbrückt werden; sie sollten Zeit für sich selber haben, sich austauschen können. Selbst Wohnungen konnten damals vermittelt werden. Gesprächsstoff habe es genügend gegeben. Das Team fand sich zusammen. „Und das hat wunderbar funktioniert“, sind sich die sechs Frauen einig.

    In der Regel seien etwa 20 Frauen dabei gewesen und jede habe „reichlich“ beigetragen, auch um mit Stolz zu zeigen, wie in ihrer verlassenen Heimat gefrühstückt werde. Nun sagte Adalet Iscan zum Ende der Frühstückstreffen: „Es ist schade, aber es ist halt so.“

    Unterschrift Foto: Helene Kopf (von rechts) dankt den Frauen, die die Frühstückstreffen organisiert hatten: Asma Waraich, Ashi Mir, Sybille Heck, Sawsan Mardenli, Adalet Iscan. Bild: Eva Winkhart, ©Schwäbische Zeitung