Monatelang haben die Verantwortlichen des Ochsenhauser Arbeitskreises Asyl nach passenden Räumlichkeiten für eine Kleiderkammer gesucht. In der Memminger Straße 7, wo früher ein Sonnenstudio untergebracht war, sind sie letztlich fündig geworden. Dort sollen in Kürze im „Kleidertreff“, so die offizielle Bezeichnung, gebrauchte Kleidungsstücke für kleines Geld verkauft werden, vor allem an Flüchtlinge und andere Bedürftige.
Die Eröffnung ist für den 13. November geplant.
„Ich bin froh, dass wir diese Lösung gefunden haben. Sowohl von der Lage als auch von der Größe her ist es hier ideal“, sagt Pfarrer Matthias Ströhle, Leiter und Koordinator des Arbeitskreises Asyl. Unterstützt werden die Ehrenamtlichen von der Diakonie des evangelischen Kirchenbezirks Biberach, die die Trägerschaft übernimmt und ihre Erfahrungen, die bereits mit anderen Läden gemacht wurden, mit einbringt. Diakoniepfarrer Peter Schmogro spricht deshalb an dieser Stelle von einem „gemeinsamen Schulterschluss“ und Matthias Ströhle ergänzt: „Wir sind gottfroh, dass die Diakonie mit ihrem Know-how dabei ist.“
Der Bezeichnung „Kleidertreff“ wurde ausgewählt, weil laut Ströhle zwar das Einkaufen im Mittelpunkt steht, aber auch ein Austausch untereinander stattfinden soll. Man wolle die Flüchtlinge in die Stadt bringen und einen Ort schaffen, an dem ungezwungen miteinander in Kontakt getreten werden kann. Jeder sei an diesem Begegnungsort einheimischer und ausländischer Mitbürger willkommen. „Ein Miteinander aller Schichten“, ergänzt Barbara Baumann vom Arbeitskreis. Damit dieses „Miteinander“ im Kleidertreff funktioniert, sind die Verantwortlichen auf Kleiderspenden angewiesen (siehe Kasten). Aktuell werden vor allem Kinder-, Jugend- und Herrenkleidung benötigt - „am besten für den Winter geeignet und gut bis sehr gut erhalten“, sagt Barbara Baumann.
Knapp zwei Wochen haben die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Asyl noch Zeit, den Kleidertreff einzurichten. Unterstützt werden sie dabei auch von Flüchtlingen. „Das ist aktive Integrationsarbeit“, lobt Pfarrer Matthias Ströhle. Die Kleidungsstücke werden zu Preisen im einstelligen Eurobereich angeboten. Verschenkt wird nichts. „Damit es ein Bewusstsein gibt, dass die Sachen etwas Wert sind“, erklärt Ströhle. Das im Kleidertreff erwirtschaftete Geld wird in erster Linie zur Finanzierung der Unkosten verwendet - beispielsweise für Miete und Einrichtung. Alles was darüber hinaus übrig bleibt, fließt wiederum in den Arbeitskreis Asyl.
Kleiderspenden können vorab im Kleidertreff am 2., 3. und 4. November jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr abgegeben werden. Nach der Eröffnung werden Kleiderspenden immer während der Öffnungszeiten entgegengenommen. Diese sind Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie am Mittwoch und Samstag von 9 bis 12 Uhr. Interessierte an der Mitarbeit im Kleiderladen können sich an Gerda Kramer, Telefon 07352/949904, wenden.
Unterschrift Foto: Sie freuen sich, dass in Ochsenhausen endlich die passenden Räumen gefunden wurden und der Kleidertreff in zwei Wochen eröffnen kann: die beiden Pfarrer Peter Schmogro (l.) und Matthias Ströhle sowie vom Arbeitskreis Asyl Hildegard Hochdorfer Bild: Tobias Rehm, ©Schwäbische Zeitung