Angebot der Kirchen fand regen Anklang

    Laupheim, 22.11.2015 (MT, ©asyl-bc.de)

    Von Freitag, 20. November 2015 bis Sonntag, 22. Novemer 2015 fand in Laupheim zum zweiten Mal der MARTINSTISCH im Hospitalstüble des alten Hospitals statt.
    An allen drei Tagen wurde das von der katholischen, der evangelischen und der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Laupheim initiierte Angebot, um die Mittagszeit in einer facettenreichen Gemeinschaft für einen Unkostenbeitrag von nur 1.00 € gemeinsam zu essen und sich austzutauschen, sehr gut angenommen.
    Gleich zum Auftakt am Freitag gab es zwei Überraschungsmomente:

    Zum einen überbrachten die Kinder des katholischen Kindergartens Stankt Josef in Staig einen Scheck in Höhe von 235,00 Euro. Sie hatten das Geld bei ihrem diesjährigen Laternenumzug gesammelt. Nachdem sie eine Einladung zum MARTINSTISCH in Laupheim gelesen hatten, fassten sie spontan den Entschluss, ihre Martinskollekte dafür zu verwenden. Nach dem Überreichen des überdimensional großen Schecks sangen die Kinder noch ein Lied, bevor sie sich das Mittagessen schmecken ließen und mit den älteren Gästen ins Gespräch kamen.

    Zuvor war der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde in Laupheim, Alexander Hermann, in seinen einleitenden Begrüßungsworten bereits auf diese ertragreiche und spontane Aktion der Kinder eingegangen, ehe er zu drei weiteren Gästen überleitete, die erstmals am MARTINSTISCH teilnahmen.

    Mit dabei waren in diesem Jahr drei junge Eritreerinnen, die erst seit Juni 2015 in Laupheim leben und in Deutschland Asyl beantragt haben. Alle drei lernen fleißig Deutsch und – zweites Überraschungsmomentum – können hervorragend a-cappella singen. Zwei von ihnen gaben eine Kostprobe ihrer Gesangskunst. Sie trugen ein Lied vor, das sehr eingänglich war und die Botschaft transportierte, dass Frieden, gegenseitiges Verständnis und Liebe heute nicht mehr selbstverständlich sind. Vielmehr, so die beiden Interpretinnen mit Verve, müssen sie jeden Tag neu gelebt werden; gerade auch im Alltag ihres leidgeprüften süd-ost-afrikanischen Heimatlandes Eritrea.

    Beim sich anschließenden Mittagessen – es gab Linsen mit Spätzle und Putenwienerle – ließen sich die Gäste ganz offensichtlich von der Dynamik des gerade verklungenen Liedes aus Afrika anstecken. So wurden aus am Anfang vermeintlich Fremden in kürzester Zeit Freunde. Gelebte Solidarität bedarf mitunter nur kleiner Anstöße. Diese waren in den Gesprächen beim diesjährigen MARTINSTISCH zu spüren.

    Unterschrift Foto: Links im Bild der A cappella Chor aus Eritrea Bild: privat