20160720_laupheim_radtour.JPG

    Ehrenamtliche setzen Fahrräder für Flüchtlinge und Bedürftige instand – „Mit einem solchen Betrag hatten wir nicht gerechnet“

    Laupheim, 20.07.2016 (Roland Bey, ©Schwäbische Zeitung)

    Laupheim ry
    In sieben Tagen sind Luis Reinalter und Dominik Schmid von Laupheim nach Rom geradelt. Sponsoren haben jeden der 1234 Kilometer vergütet, um so die ehrenamtliche Arbeit des vom Unterstützerkreis „Flüchtlinge – Brücken bilden“ initiierten Fahrradpools zu unterstützen. Am Dienstag haben die beiden Abiturienten den Spendenscheck überreicht.

    2158 Euro sind zusammengekommen, mehr als erhofft – „dafür möchten wir allen Spendern herzlich danken“, sagen Luis und Dominik. „Mit einem solchen Betrag hatten wir nicht gerechnet“, freuen sich Andrea Moll, Karl Winghardt und Manfred Küpper vom Fahrradpool-Team. „Dieses Geld gibt uns Planungssicherheit für unsere weiteren Aktivitäten.“

    Der Pool gibt gespendete Fahrräder für 15 bis 25 Euro an Asylsuchende und Bedürftige ab – „Hilfe zur Integration durch Mobilität“ lautet das Motto. Die angelieferten Räder sind freilich oft in schlechtem Zustand, die Helfer müssen sie zunächst verkehrssicher machen – „darauf legen wir allergrößten Wert“. Die Erlöse aus dem Verkauf reichen jedoch nicht, um den Kauf von Ersatzteilen – neue Reifen, Bowdenzüge, Bremsklötze, Beleuchtung, Schaltung – für die Instandsetzung zu finanzieren. Mit den erradelten Spenden wollen Luis hierzu einen Beitrag leisten. Auch ein Montageständer kann von dem Geld finanziert werden. Mit einem Teilbetrag werden Schutzhelme und Fahrradschlösser angeschafft, um die Räder vor Diebstahl und die Radfahrer vor Verletzungen zu schützen.

    109 Fahrräder hat der Fahrradpool seit Anfang März an Migranten verkauft. Flüchtlingshelferkreise in Ehingen und Biberach sind bereits auf die Aktion aufmerksam geworden. Das Fahrradpool-Team verfügt über zwei Garagen in der Fockestraße, „doch der Platz reicht einfach nicht, da jetzt auch Reparaturaufträge kommen, die von den Migranten unter Anleitung selbst ausgeführt werden“. Karl Winghardt hat einen Schober als Zwischenlager zur Verfügung gestellt, Johann Speidel repariert immer mal wieder ein Fahrrad bei sich zu Hause.

    „Was wir bräuchten, ist ein kostenloser, beheizbarer Raum, in dem man auch im Winter montieren kann“, erklärt Manfred Küpper. Er würde sich über Angebote unter Telefon 0171/7770201 freuen.

    Unterschrift Foto: Bild: