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    Eine besondere kulturelle Veranstaltung ist im evangelischen Gemeindehaus in Laupheim abgehalten worden.

    Laupheim, 06.10.2023 (sz, ©sz)

    Eine besondere kulturelle Veranstaltung ist im evangelischen Gemeindehaus in Laupheim abgehalten worden. Im Mittelpunkt stand die Geschichte von „Josip“, die Tom Vuk in einer Lesung präsentierte.

    Eine besondere kulturelle Veranstaltung ist im evangelischen Gemeindehaus in Laupheim abgehalten worden. Im Mittelpunkt stand die Geschichte von „Josip“, die Tom Vuk in einer Lesung präsentierte. Für begleitende Musik sorgte Michael Moravek. Die Veranstaltung stand unter Schirmherrschaft der Stadt Laupheim und fand in Zusammenarbeit mit der ÖMA (Ökumenische Migrationsarbeit) und mit Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde statt. Dies teilt die Stadtverwaltung mit.

    Die Mischung aus Lesung und Musik war berührend. Die Songs von Movarek fügten sich harmonisch in die Textpassagen von Vuk ein und schufen eine besondere Atmosphäre. Es war ein Abend des entspannten Zuhörens und Genießens. In der anschließenden Gesprächsrunde sahen Zuhörer persönliche Parallelen zu ihren eigenen Migrationserfahrungen und Familiengeschichten. Die Themen Verlust der Heimat und Suche nach einer neuen Identität wurden diskutiert. Vuk erzählte von einem „blinden Fleck“ in seiner eigenen Familiengeschichte, da sein Vater nie über die Zeit vor seiner Migration sprach. Viele Zuhörer teilten ähnliche Erfahrungen mit ihren Angehörigen, was zur Bezeichnung der „Stummen Generation“ führte, die oft die Auswirkungen des Nichterzählten auf die Familie erlebte.

    Im weiteren Dialog beschrieb Movarek die Ereignisse während des Kriegs im ehemaligen Jugoslawien und den Zerfall des Vielvölkerstaats. Das Schüren von Angst und Misstrauen führte zum Konflikt zwischen Ethnien, die zuvor in Frieden und Harmonie miteinander gelebt hatten. Vuk schloss die Gesprächsrunde mit einem Appell: „Sprechen Sie miteinander über Ihre Geschichte, erzählen Sie Ihre Geschichte Ihren Kindern und Mitmenschen. Wir können nur in Beziehung bleiben, wenn wir miteinander sprechen.“

    Die Veranstaltung war laut Stadt ein eindrucksvoller Beitrag zu den interkulturellen Wochen und zeigte, wie Kunst und Dialog Brücken zwischen Kulturen und Menschen schlagen.

    Die nächste Veranstaltung zum Thema „Sage Nein! Musik und Texte gegen Menschenfeindlichkeit, Krieg und Gewalt“ findet zur Finissage der Ausstellung „Nationalsozialismus in Biberach“ im Museum Biberach am Sonntag, 15. Oktober, statt. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

    Unterschrift Foto: Tom Vuk las aus dem Buch Josip vor Bild: Stadtverwaltung, ©Stadtverwaltung