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    Jeder Teilort soll einen Standort für eine Flüchtlingsunterkunft vorschlagen

    Landkreis Biberach, 29.11.2015 (Katrin Bölster, ©Schwäbische Zeitung)

    Ingoldingen / sz

    Der anhaltende Zustrom an Flüchtlingen stellt den Landkreis Biberach und damit auch die Gemeinden vor immer neue Herausforderungen. Weil alle bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte belegt sind, ist der Landkreis Biberach permanent auf der Suche nach weiteren Flächen und Gebäuden. Wie Ingoldingens Bürgermeister Jürgen Schell dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mitteilte, bittet Landrat Heiko Schmid nun auch all jene Gemeinden um Mithilfe, in denen es bisher keine Gemeinschaftsunterkunft gibt.

    „Der Zustrom ist ungebrochen, wir stehen daher in der Pflicht, den Landkreis zu unterstützen“, sagte Schell. Bis Jahresende würden weitere 2700 Flüchtlinge im Landkreis Biberach erwartet, für sie müsse Wohnraum gefunden werden. „Die aktuelle Prognose ist, dass Ingoldingen zudem weitere 33 Personen bis Ende 2016 in der Anschlussunterbringung aufnehmen muss“, sagte Schell. In die Anschlussunterbringung kommen die Flüchtlinge, nachdem sie maximal 24 Monate in der Gemeinschaftsunterkunft gelebt haben oder wenn ihr Asylverfahren beendet ist.

    Schell erläuterte, dass für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde vorerst voraussichtlich genügend Wohnraum zur Verfügung stehe. Bei den ersten beiden Treffen für die Gründung eines Helferkreises sei das Anliegen vorgebracht worden, die Flüchtlinge dabei möglichst nicht zu zentrieren und das Haus in der Schulstraße in Ingoldingen nicht überzubelegen. Dieser Wunsch könne wahrscheinlich erfüllt werden.

    Gemeinderat Jörg Baur-Cleppien wollte wissen, nach welchen Kriterien der Landkreis entscheide, ob eine Fläche oder ein Gebäude für die Errichtung einer Gemeinschaftsunterkunft geeignet sei. Schell antwortete, dass hierfür eine Reihe an Kriterien gelten, wie etwa die Kosten für die Sanierung eines bestehendes Gebäudes und dass die Auswahl Sache des Landratsamts sei. „Wir machen nur die Vorschläge.“

    Der Gemeinderat entschied, dass die Ortschaftsräte sich nun beraten sollen, welche Fläche sie für geeignet halten und dass je ein Vorschlag aus jedem Teilort kommen soll. Diese werden spätestens im Januar dem Gemeinderat vorgestellt und dann dem Landratsamt übermittelt. Man werde sich dabei auf kommunale Grundstücke konzentrieren.

    Unterschrift Foto: In jedem Ingoldinger Teilort soll eine Fläche für eine Gemeinschaftsunterkunft gefunden werden. Bild: T. Vaas, ©Schwäbische Zeitung