20160617_sz_oggelbueren_IDS.JPG

    Eine neue Magnesiumstrahlanlage stärkt den Firmenstandort in Oggelsbeuren

    Oggelsbeuren, 17.06.2016 (Kristina Priebe, ©Schwäbische Zeitung)

    Oggelsbeuren sz
    Mit einem kleinen Festakt hat die Firma IDS am Standort Oggelsbeuren ihre neue Magnesiumstrahlanlage offiziell in Betrieb genommen. Damit eröffnen sich dem Unternehmen neue Märkte.

    Unter den Gästen der Einweihungsfeier waren neben Bürgermeisterin Monika Brobeil auch Mitglieder des Gemeinderats, Feuerwehrkommandant Udo Danner, Vertreter der Sparkasse Biberach, Lieferanten, Firmenpartner, Mitarbeiter und Vertreter der Biberacher Firma Handtmann. Für Handtmann bearbeitet IDS seit Anfang des Jahres Getriebegehäuse, die am Ende an Mercedes-Benz ausgeliefert werden. Um diesen Auftrag fristgerecht zu bearbeiten, hat IDS die neue Anlage bauen lassen und dafür mehr als 1,2Millionen Euro investiert.

    „Wir werden demnächst 18 Jahre alt, also erwachsen“, sagte Geschäftsleiter Markus Winter scherzhaft. An Stillstand sei jedoch nicht zu denken. „Wir sind ständig am Umbauen und Umgraben. Das ist jedoch unserem dynamischen Wachstum geschuldet.“ Die Firma suche immer nach neuen Geschäftsfeldern. „Exemplarisch dafür steht die heute eingeweihte Magnesiumstrahlanlage.“

    Eine Chance für Flüchtlinge

    Winter betonte außerdem, dass sich die Firma auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sei, gerade was die aktuelle Flüchtlingsthematik betrifft. „Wir beschäftigen derzeit 25 Flüchtlinge, so werden aus Beitragsempfängern Beitragsleister“, sagte Winter. Aufgrund der guten Erfahrungen mit Flüchtlingen will IDS in diesem Jahr drei zusätzliche Lehrstellen schaffen.

    Monika Brobeil lobte ihrerseits die Entwicklung der ansässigen Firma. Das Gewerbegebiet sei das „Sorgenkind“ gewesen, als sie ihr Amt als Bürgermeisterin antrat. Seitdem sich IDS in Oggelsbeuren angesiedelt hat, habe sich das Gebiet jedoch sehr geändert. „Es tut sich was“, sagte Brobeil. „Das merken wir im Gemeinderat vor allem an den vielen Baugesuchen.“ Dadurch werde jedoch deutlich, wie flexibel der Betrieb auf seine Kunden eingeht.

    Werksleiter Rainhard Maier erläuterte den Gästen im Anschluss die technischen Details der Anlage. An Magnesiumbauteilen, wie den Gehäusen von Handtmann, können sich während des Gießenn lösbare Partikel bilden, erklärte Maier. Diese Partikel könnten sich lösen und das Getriebe schädigen. Um das zu vermeiden, müssen die Teile abgestrahlt werden. Dazu braucht es diese spezielle Magnesiumstrahlanlage, denn ganz ungefährlich sei diese Arbeit nicht: „Durch die Staubentwicklung besteht ein erhöhtes Explosionsrisiko“, sagte Maier. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, tragen die Mitarbeiter spezielle Kleidung und arbeiten mit speziellem Werkzeug. Außerdem ist in der Halle eine spezielle Absauganlage installiert. „Um die Anlage zu bedienen, braucht es nur zwei Mitarbeiter“, sagte der Werksleiter. „Einen für die Kontrolle am Schluss und einen, der die Teile zuführt.“ Dazwischen machen mehrere Roboter die Arbeit.

    Folgeaufträge in Aussicht

    Durch die neue Anlage hat sich IDS auch eine neue Nische erschlossen. „Mit dieser Anlage gehen wir einen Schritt in eine neue Richtung“, sagte Geschäftsführer Jürgen Maunz. Noch bevor die Anlage überhaupt in Betrieb genommen wurde, seien schon verschiedene Auftragsanfragen eingegangen. Das zeige, dass dieser Schritt zudem auch in eine richtige Richtung gehe, sagte Maunz. Daher werde sich die Anlage auch nach Produktionsende des aktuellen Auftrags weiterhin für den Industriedienstleister rentieren.

    Die neue Werkshalle, in der die Anlage steht, kann in Zukunft außerdem erweitert und umgebaut werden. Je nachdem, ob ein Auftrag das erforderlich macht. Damit bleibt IDS flexibel. „Als Industriedienstleister müssen wir flexibel bleiben“, sagte Maunz. „Nur so können wir verschiedenste Kunden und Aufträge bedienen.“

    Unterschrift Foto: Mit der neuen Anlage hat sich IDS eine Nische erschlossen. Blumen gab es für Bürgermeisterin Monika Brobeil von den beiden Geschäftsführern Markus Winter (l.) und Jürgen Maunz (r.) Bild: Kristina Priebe, ©Schwäbische Zeitung