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    Gemeindeeigenes Haus soll zusätzlich ausgebaut werden – Kosten bei etwa 300 000 Euro

    Herbertingen, 19.11.2015 (Christoph Klawitter, ©Schwäbische Zeitung)

    Die Gemeinde Herbertingen hat zwei Mobilheime für die Unterbringung von Flüchtlingen gekauft. Der Gemeinderat legte den Standort der Heime fest: Sie werden in der Bahnhofstraße neben dem Netto-Markt aufgestellt. Darüber hinaus diskutierte der Gemeinderat, ob das gemeindeeigene Haus Kapellenstraße 18/1 für Flüchtlinge ausgebaut werden soll. Der Gemeinderat beauftragte das Architekturbüro Vogel mit einer Kostenberechnung. Es stehen mögliche Umbaukosten von bis zu 300 000 Euro im Raum.

    In einer Klausurtagung habe der Gemeinderat beschlossen, zwei Mobilheime anzuschaffen, berichtete Herbertingens Bürgermeister Magnus Hoppe zu Beginn der Sitzung. Ebenfalls nichtöffentlich habe das Gremium beschlossen, Wohnraum anzumieten. Man habe eine Wohnung dafür in Herbertingen in Aussicht. Als letzte Möglichkeit der Unterbringung, so der nichtöffentliche Beschluss, würden gemeindeeigene Hallen belegt. In diesem Fall würden die Hallen, die die geringste Nutzung haben, als erstes belegt.

    Der Bürgermeister und Ortsbaumeister Rudolf Pfeifer berichteten über den Kauf der beiden Mobilheime. Es handelt sich um gebrauchte Heime, die die Gemeinde von der Firma Stacaravan aus Nordhorn erworben hat. In den Mobilheimen können jeweils bis zu sechs Menschen untergebracht werden. Hoppe verglich die Mobilheime mit Wohnwagen: Sie seien etwas großzügiger als solche, aber es handle sich dabei um keine „richtigen“ Wohnungen. Wie Pfeifer ergänzte, rechnet die Gemeinde damit, dass die beiden Mobilheime in etwa drei Wochen angeliefert werden. Vorher werden sie von der Firma noch aufbereitet.

    Standorte werden festgelegt

    Der Gemeinderat musste noch den Standort für die Mobilheime festlegen. In der engeren Auswahl waren Standorte in der Bahnhofstraße neben dem Netto-Markt, nördlich des Baugebiets Steigäcker oder der Ecke Silcherstraße/Marbacher Straße. Die Gemeinderäte Manfred Müller und Gerhard Lutz plädierten für den Standort beim Netto-Markt, auch die Verwaltung sprach sich für diesen Standort aus. „Der große Vorteil ist dort: Der Strom liegt schon da“, sagte Rudolf Pfeifer. Einstimmig wurde daher dieser Standort ausgewählt.

    Platz für 15 Menschen

    Das Haus Kapellenstraße 18/1 gehört der Gemeinde. Derzeit wird das Erdgeschoss vom Fischereiverein genutzt, das Obergeschoss wurde früher vom Kriegerverein benutzt. Dieses Gebäude könnte, so die Verwaltung, für Asylbewerber und Flüchtlinge ausgebaut werden. Der Sanierungsbedarf ist groß, man müsse das Gebäude quasi als Rohbau ansehen. 15 Menschen könnten in dem Haus unterkommen. Die Kosten schätzte Ortsbaumeister Pfeifer grob auf 250 000 bis 300 000 Euro.

    Gerhard Lutz sah es kritisch, so eine Summe in das alte Haus zu investieren. „Da kann ich nicht zustimmen“, sagte er. Er regte an, stattdessen zu schauen, was ein Neubau inklusive Grundstückskauf kosten würde. Reinhold Eisele forderte, dass das Gebäude auf Schimmelbefall kontrolliert werde – offenbar soll es in dem Haus etwas modrig riechen. Außerdem wies Eisele darauf hin, dass man abklären müsse, ob ein zweiter Rettungsweg nötig wäre – das würde den Umbau erheblich verteuern. Bürgermeister Magnus Hoppe bemerkte, dass die Gemeinde 2016 mit 30 bis 40 Flüchtlingen rechne. „Natürlich: 300 000 Euro für ein Gebäude, das eigentlich aus städteplanerischer Sicht abgerissen werden sollte, ist ein Haufen Geld. Seien wir ehrlich“, bekannte er. Er machte aber deutlich, dass die Gemeinde unter Zeitdruck stünde angesichts der erwarteten Anzahl an Flüchtlingen. Das Haus gehöre der Gemeinde, es sei kein Bebauungsplan nötig, man hätte zeitnah ein Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung, warb er für das Haus als Standort.

    Frank Bühler sagte, dass zu erwarten sei, dass hauptsächlich Einzelpersonen nach Herbertingen kommen dürften. „Von dem Gedankenspiel: ‚Da kommen lauter Familien‘ müssen wir uns verabschieden“, sagte er. Man müsse das bei einer Planung von Ausbauarbeiten berücksichtigen. Der Gemeinderat beschloss, vom Architekturbüro Vogel eine Kostenberechnung über die fälligen Arbeiten anfertigen zu lassen. Entschieden ist also noch nicht, ob das Haus tatsächlich für Flüchtlinge genutzt werden soll.

    Unterschrift Foto: Die Herbertinger Verwaltung und der Gemeinderat überlegen, das Haus in der Kapellenstraße für Flüchtlinge auszubauen. Jetzt sollen die Kosten geschätzt werden Bild: Christoph Klawitter, ©Schwäbische Zeitung

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