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    Beim Graffiti-Workshop in Bad Buchau treffen die Nationen aufeinander

    Bad Buchau, 29.07.2016 (Klaus Weiss, ©Schwäbische Zeitung)

    Bad Buchau sz
    Bereits zum zweiten Mal hat Marco Rodriguez Romero in seiner Heimatstadt Bad Buchau das Breakdance-Event „Mad Style and Breaks“ organisiert. Dabei stand am Donnerstag und Freitag die Graffiti-Kunst im Vordergrund.

    Eines muss man Marco Rodriguez Romero lassen: Er versteht es, die Jugend zu begeistern und mit einzubinden. Nicht nur, dass die Stadt Bad Buchau zwei Seiten der Bittelwiesenturnhalle für die Graffitikünstler und solche, die es werden wollen, zur Verfügung stellte, konnte Rodriguez auch noch den durch das „Township Art Projekt“ bekannte Sulminger Kunststudent Daniel Schuster (Künstlername „Daschu“) für das Graffiti-Projekt gewinnen. Während „Daschu“ eine ganze Wand mit einem fotorealistischen Vogelmotiv gestaltete, durfte jeder, der wollte, am Graffiti-Workshop teilnehmen. Überwiegend Jugendliche, darunter auch viele Kinder von Flüchtlingen, waren schon am Donnerstag mit dabei.

    Dabei wurden zunächst mal unter Anleitung „Daschus“ Skizzen von möglichen Graffiti gezeichnet. Da wurde dann bereits sichtbar, wer künstlerisch begabt war. Aber da waren die Graffiti immer noch nicht an der Außenwand. Am gen Freitag kam dann die große Stunde der Sprayer. Daniel Schuster erklärte den Umgang mit den Sprayfarben und jeder durfte mal an einer großen Holzplatte üben. „Keiner sprüht mir ohne Schutzmaske“, legte Schuster den Künstlern nahe, bevor sich die ersten an die Arbeit machen.

    Deutsch, Englisch, Arabisch und auch Italienisch ist das Sprachenwirrwar, das aber trotzdem niemandem Probleme bereitet – Kunst ist halt doch international und bedarf nicht vieler Worte.

    Für musikalische Unterhaltung sorgte zwischendurch eine Bongogruppe aus Gambia, die einfach mal, ohne Auftrag, aus Biberach vorbei gekommen waren. Maximilian Englert aus Burgrieden ist einer der „Profi-Sprayer“, der schon etwas Erfahrung hat und ziemlich flott zur Sache ging. Englert fand das Event einfach klasse und nachahmenswert.

    Eigens für das Graffiti Spektakel ist Domenico di Pietro aus Milano (Mailand) an den Federsee gekommen. Er habe im Internet darüber gelesen und sich spontan dazu entschlossen. Allerdings spricht er kein Wort Deutsch, aber auch war ist begeistert und würde am liebsten noch eine Weile in Bad Buchau bleiben.

    Nebenher führte DJ-Chelo die Musikliebhaber bei seinem Kurs in die Techniken eines DJs ein und in der Turnhalle gab es Breakdance-Kurse. Alle Workshops waren zudem kostenlos und haben ausnahmslos Spaß gemacht.

    Am Samstagabend findet ab 22 Uhr eine Abschlussparty statt. Davor wird es aber noch einmal spannend, wenn namhafte Breakdancer aus dem In- und Ausland in den sogenannten Battles gegeneinander antreten (Eintritt: fünf Euro).

    Unterschrift Foto: Bevor es richtig zur Sache geht, erklärt Daniel Schuster („Daschu“) den Umgang mit den Spraydosen Bild: Klaus Weiss, ©Schwäbische Zeitung