Riedlingen sz
Deutschkurse für Flüchtlinge stellen die Volkshochschule Donau Bussen in Riedlingen personell und räumlich vor neue Herausforderungen. Vorsitzender Eberhard Schneider stellte bei der Mitgliederversammlung am Dienstag im Riedlinger Rathaus den anwesenden Bürgermeistern und weiteren Gemeindevertretern Abhilfe vor und stieß auf Verständnis. Gute Karten hatte er, weil er keine höhere Belastung für den Haushalt und damit die Gemeinden als Mitglieder sieht. Die Deutsch- und Integrationskurse, die vom Landratsamt Biberach an Bildungseinrichtungen vergeben werden, ließen ein Plus erwarten.
Doch sie müssen organisiert werden und das sei bei einer Personalausstattung von 50 Prozent der Geschäftsstellenleiterin Heiderose Koch und dem 25-prozentigen Einsatz von Annette Hoffmann schwierig. Einstimmig unterstützten die Gemeindevertreter den Wunsch, dafür eine weitere Kraft auf geringfügiger Basis einzustellen, befristet auf die Zuteilung dieser Kurse, von denen die nächsten bald starten.
Jeweils 25 Flüchtlinge besuchen die Kurse, die derzeit in den Seminarräumen der VHS im zweiten Obergeschoss von Sankt Gerhard stattfinden und von der Stadt angemietet wurden. Andere Kurse müssten deshalb auf die Küche und den Besprechungsraum ausweichen, sagte Schneider. Er äußerte den Wunsch, als weitere Räume jene belegen zu dürfen, die von der Förderschule für die sozialpädagogische Betreuung genutzt werden und sich im ersten Stock zwischen VHS und gemieteten Räumen befinden. Nach einem Gespräch mit Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft und Schulleiter Christof Gerster stand dies als langfristige Lösung im Raum. Gerster jedoch habe inzwischen auf die Sankt-Gerhard-Kapelle verwiesen, in der bis zum Umzug in die sanierte Grundschule eine Klasse unterrichtet wird. Der Vorstand mit Eberhard Schneider, Werner Rieber und Joachim Guderlei als Triumvirat will sich um Lösungen bemühen.
Ein Plus bei den Teilnehmerzahlen
Schneider erinnerte in seinem Rückblick auf das gelungene Jubiläum anlässlich des 50. Geburtstags der VHS und konnte auf ein leichtes Plus bei der Teilnehmerzahl und den Unterrichtseinheiten im vergangenen Jahr hinweisen. Diese positive Entwicklung schrieb er Heiderose Koch und den Außenstellenleiterinnen zu, die beim Kursangebot ein Gespür dafür entwickelt hätten, was Trend sei. Zu 2014 stiegen die Unterrichtseinheiten um 150 auf 3186. Die Deutschkurse machten ein weiteres Plus von 772 aus. 4117 Teilnehmer nahmen die Angebote wahr, darunter 100 Flüchtlinge. Die 330 Kurse wurden von 99 Referenten gegeben. Eingeladen wurde zu insgesamt 333 Veranstaltungen.
Das Resümee Schneiders fiel denn auch positiv aus und Joachim Guderlei, der im Verein für die Haushaltsaufstellung zuständig ist, konnte sich dem anschließen. Der Überschuss von 2015 über 47100 Euro beschert dem Haushaltsjahr 2016 einen guten Start. Auf 140000 Euro „deutlich erhöht“ hat er die Teilnahmegebühren aus förderungsfähigen Veranstaltungen und dennoch „vorsichtig“ agiert. Während der Zuschuss der Sitzgemeinde mit knapp 10000 Euro gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb, wird eine Minderung des Kreiszuschusses befürchtet. Die Landesregierung habe ihr Versprechen, die Personalkosten höher zu bezuschussen, verwirklicht. Schlugen 2015 so 20843 Euro zu Buche, führte Guderlei den Zuschuss im Haushaltsplan 2016 wieder auf 15000 Euro an Erwartungshaltung zurück.
Aufgrund der Deutschkurse für Flüchtlinge und der Stellenanhebung stellte er die Personalausgaben mit 140000 Euro ein. Das Rechnungsergebnis 2015 lag bei 108603 Euro. Dass die Sachausgaben 2016 höher sein werden, ist unter anderem durch die Einrichtung eines dritten Arbeitsplatzes bedingt.
Unterschrift Foto: Geschäftsstellenleiterin Heiderose Koch und ihre Mitarbeiterin Annette Hoffmann (von links) sollen künftig von einer weiteren Verwaltungskraft unterstützt werden, die sich insbesondere um die Deutsch-Kurse für Flüchtlinge kümmert. Bild: Waltraud Wolf, ©Schwäbische Zeitung