Biberach, 02.05.2025 (Leser SZ, ©SZ)
Ein Zeichen der Verbundenheit über Religions- und Kulturgrenzen hinweg setzten am Samstag, 22. März, rund 200 Gäste im Martin-Luther-Gemeindehaus der evangelischen Kirche Biberach. Eingeladen zum gemeinsamen Fastenbrechen hatten die Ökumenische Migrationsarbeit von Caritas und Diakonie (ÖMA), die evangelische Gesamtkirchengemeinde, der Ulmer Verein ebru e.V. sowie der neu gegründete syrisch-deutsche Verein Biberach (SDV).
Schon beim Eintreten in den festlich geschmückten Saal spürte man die besondere Atmosphäre: liebevoll gedeckte Tische, herzliche Begrüßungen und eine spürbare Offenheit – beste Voraussetzungen für einen Abend voller Begegnungen.
Das vielfältige Programm führte behutsam in die religiösen Hintergründe des Fastens ein. Eine islamische Theologin sprach über die spirituelle Tiefe des Ramadans – vom körperlichen Verzicht über die Stärkung von Empathie und gesellschaftlicher Verantwortung bis hin zur Bedeutung von Frieden, Toleranz und Vergebung. Dass in diesem Jahr Ramadan und die christliche Fastenzeit nahezu zeitgleich stattfinden, machte Pfarrerin Muriel Sender in ihrem Grußwort zum Thema: „Ein starkes Zeichen des Miteinanders“, betonte sie.
Pastoralreferentin Stefanie Brüggemann schlug den Bogen zur christlichen Praxis. Sie erinnerte an die biblischen 40 Tage, die Jesus fastend in der Wüste verbrachte, und an heutige Fastenaktionen wie „7 Wochen ohne“ oder „Klimafasten“, bei denen Menschen bewusst auf Konsum oder egoistisches Verhalten verzichten.
Ein interaktives Quiz testete anschließend das Wissen der Gäste über die Fastentraditionen – humorvoll und lehrreich zugleich. Für eine besondere Stimmung sorgte der Auftritt eines Kinderchors, der mit fröhlichen Liedern die Herzen der Anwesenden berührte.
Kulinarisch verwöhnt wurden die Gäste von einem ehrenamtlich zubereiteten Buffet eines türkischen Kochs. Die Vielfalt der Speisen spiegelte die kulturelle und kulinarische Buntheit des Abends wider. Beim gemeinsamen Essen – einem zentralen Moment des Iftars – kam man leicht ins Gespräch. Es wurde gelacht, erzählt, gestaunt – Begegnung pur.
„Es war ein wunderbarer Abend, geprägt von Respekt, Herzlichkeit und echtem Austausch“, so das Fazit einer Teilnehmerin. Die Organisatoren zeigten sich erfreut über das große Interesse und den intensiven Dialog – ein gelungenes Beispiel dafür, wie gelebte Vielfalt Brücken schlägt.