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    Flüchtlingsunterbringung

    Biberach, 05.04.2016 (Bernd Schwarzendorfer, ©Landratsamt Biberach)

    „Die ersten Flüchtlinge ziehen voraussichtlich in 14 Tagen in das ehemalige Oblatenkloster ein.“ Das sagte Landrat Dr. Heiko Schmid bei einer Vor-Ort-Besichtigung der künftigen Unterkunft in Biberach. Der Kreis hat das ehemalige Oblatenkloster gekauft und in den vergangenen Wochen für die Unterbringung von bis zu 70 Flüchtlingen ertüchtigt. In drei Geschossen wurden insgesamt 17 Zimmer so hergerichtet, dass darin 60 erwachsene Flüchtlinge und in weiteren fünf Zimmern zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden können. Die Flüchtlinge versorgen sich selbst. Sie kochen auch selbst. Deshalb baute man Gemeinschaftsküchen ein und außerdem mussten einige Brandschutzauflagen erfüllt werden.

    Flüchtlingszahlen gehen deutlich zurück – raus aus dem Krisenmodus
    Mittlerweile gehen auch die dem Landkreis Biberach zugewiesen Flüchtlinge deutlich zurück. „Mussten wir noch Anfang des Jahres pro Woche rund 90 Flüchtlinge aufnehmen, so werden uns ab dieser Woche nur noch 30 Flüchtlinge aus den Landeserstaufnahmestellen zugewiesen“, so Landrat Dr. Heiko Schmid. Das sei eine deutliche Entlastung. Wenn diese Zahlen so anhalten, dann treffe die der Planung hinterlegte Prognose mit zusätzlich 2.100 Flüchtlingen zu, die der Kreis in diesem Jahr aufnehmen müsse. Das bedeute dann, dass Ende des Jahres rund 4.000 bis 4.500 Flüchtlinge im Landkreis leben werden, die in den letzten zweieinhalb Jahren zu uns kamen. Angesichts der neuen Zahlen werden man in der kommenden Woche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern die künftigen Quoten der Anschlussunterbringung besprechen. Außerdem werde der Kreistag in der kommenden Woche an zwei Tagen die Gemeinschaftsunterkünfte besichtigen.

    „Ich kann nicht sagen, dass uns die aktuelle Lage keine Probleme mehr machen würde. Wir stehen weiter vor großen Herausforderungen. Im Moment kann niemand verlässlich sagen, wie sich die Flüchtlingssituation entwickeln wird. Gleichwohl tut uns die Atempause gut. Mit den vollzogenen organisatorischen Veränderungen im Sozialdezernat, mit dem dankenswerter Weise durch den Kreistag gewährten zusätzlichen Personal und mit den weniger werdenden Flüchtlingen konnten wir endlich den Krisenmodus im Landratsamt verlassen und stellen derzeit auf Integrationsmodus um. Das ist die Aufgabe, die uns in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen wird“, so Landrat Dr. Heiko Schmid über die derzeitige Lage zu den Flüchtlingen im Landkreis Biberach.

    Unterschrift Foto: Ein Zimmer für vier Personen ist mit zwei Stockbetten ausgestattet. Dazu ein Tisch und für jede Person einen kleinen Schrank. Davon machten sich die Verantwortlichen des Landratsamtes im Oblatenkloster ein Bild: Jürgen Kraft, Leiter des Amts für Flüchtlin Bild: Landratsamt, ©Landratsamt Biberach