Rottum sz
Mitte Februar sollen die ersten Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft in Rottum einziehen. Das teilte das Landratsamt Biberach diese Woche mit. Die Anwohner wurden schriftlich darüber informiert.
Vor einem Jahr mietete der Landkreis Biberach die Unterkunft an. Damals kamen fast jede Woche neue Asylbewerber an. Inzwischen hat sich die Lage deutlich beruhigt, doch immer noch leben Tausende Flüchtlinge im Landkreis Biberach. Die Mietverträge mit einigen anderen Unterkünften, etwa in Biberach und Ochsenhausen, laufen nun in Kürze ab. Das Haus in Rottum hingegen ist langfristig angemietet. „Die Unterkunft in Rottum nun doch noch zu belegen ist daher eine rein wirtschaftliche Entscheidung“, erklärt Jürgen Kraft, Leiter des Amts für Flüchtlinge und Integration. Es gehe darum, Steuergelder sinnvoll einzusetzen. Auch zeige die Erfahrung der vergangenen Monate, dass die Integration bei kleineren Häusern deutlich besser funktioniere – und eine Unterbringung in einem großen Haus vor allem für Familien deutlich stressiger sei.
In Rottum wird es einen Hausmeister im Haus geben, der sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Bürger direkter Ansprechpartner ist. Ebenso eine Sozialarbeiterin, die in regelmäßigen Abständen eine Sprechstunde abhalten wird. In dem Brief, den die Anwohner vor Kurzem erhielten, sind die Telefonnummern von beiden notiert. Außerhalb der regulären Arbeitszeiten hat das Landratsamt außerdem eine Hotline eingerichtet, unter der jederzeit jemand erreichbar ist. Ziel ist es, das Gebäude ab dem 13. Februar zu belegen. In den Tagen zuvor sollen die Zimmer möbliert werden. Wie viele Flüchtlinge wann genau eintreffen und woher sie kommen, ist noch unklar. Fest steht aber, dass das Haus nicht auf einen Schlag voll belegt werden soll. Vermutlich werden in den ersten Wochen rund zehn Personen einziehen. Es handelt sich dabei um keine Neuankömmlinge, sondern um Menschen, die bisher in anderen Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis Biberach lebten. Sie sprechen daher bereits etwas Deutsch und sind mit dem Leben im ländlichen Baden-Württemberg vertraut.
Dennoch legt das Landratsamt großen Wert darauf, die Flüchtlinge nicht allein zu lassen. Der örtliche Helferkreis wurde über die anstehende Ankunft informiert. Steinhausens Bürgermeister Leonhard Heine will mit dem Helferkreis in den nächsten Tagen Kontakt aufnehmen um gemeinsam zu überlegen, wie man die Flüchtlinge am besten willkommen heißen kann. Aufgrund der anfänglichen Skepsis mancher Dorfbewohner will Heine in den nächsten Wochen den Blick verstärkt nach Rottum richten. Er hofft, dass mit der entsprechenden Vorbereitung Flüchtlinge und Dorfbewohner zu einem guten Miteinander finden.
Unterschrift Foto: Bild: