Altshausen sz
Der Dornahof möchte sich stärker bei der Betreuung von Flüchtlingen engagieren. Das hat Albrecht Weil, geschäftsführender Vorstand, bekannt gegeben. Geplant ist, dass die Betreuung auf das gesamte Gebiet des Gemeindeverwaltungsverbands Altshausen ausgeweitet wird. Darüber hinaus ist auch angedacht, dass der Dornahof sich stärker bei der Betreuung von unbegleitet ins Land gekommenen minderjährigen Flüchtlingen engagiert.
Derzeit stellt der Dornahof die Flüchtlingsbetreuung für die Gemeinde Altshausen. Als Flüchtlingssozialarbeiter sind Arnold Ban und Marion Falkenstein tätig. Neben dem Haus am Weiher (rund 80 Plätze) betreuen die beiden Dornahof-Mitarbeiter auch die Unterkünfte von Flüchtlingen auf dem Dornahof selbst (rund zehn Plätze) und in der Haggenmoser Straße in Altshausen (17 Plätze). Dafür gibt es 1,2 Stellen. 0,7 Stellen bezahlt das Landratsamt, die weitere halbe Stelle das Haus Württemberg – eine Spende von Carl Herzog von Württemberg. Nun sollen die 1,2 Stellen auf 1,5 Stellen ausgeweitet werden.
Der zusätzliche Stellenumfang soll der Betreuung von Flüchtlingen, die nicht in Altshausen, sondern in den anderen Gemeinden des Verwaltungsverbands untergebracht sind, zu Gute kommen. Die zusätzliche Teilstelle käme ins Haus am Weiher, die Mitarbeiter würden mit dem Auto zu den Flüchtlingen in den anderen Gemeinden fahren. Ob die beiden vorhandenen Mitarbeiter ihren Stellenumfang aufstocken oder eine weitere Teilkraft eingestellt wird, ist noch offen. Bei einer Bürgermeister-Versammlung des Gemeindeverwaltungsverbands werde das Vorhaben erläutert, sagt Albrecht Weil.
Außerdem hat das Kreisjugendamt des Landratsamtes Ravensburg beim Dornahof angefragt, ob sich die Einrichtung um die Betreuung von unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmern möchte. Hier ist die Schaffung von zwei Vollzeitstellen angedacht. „Da sind wir jetzt dabei, das zu prüfen“, sagt er. In der zweiten Septemberhälfte soll sich klären, ob das Unterfangen klappt. Wo die zwei Vollzeitstellen örtlich angesiedelt werden können, beispielsweise im Haus am Weiher oder beim Dorna-hof, ist noch nicht geklärt. Klar ist laut Weil aber auch, dass der Markt an entsprechenden Arbeitskräften derzeit leer gefegt ist. Er stellt sich auf Schwierigkeiten bei der Einstellung neuen Personals ein.
Auch in Friedrichshafen ist der Dornahof nun verstärkt tätig, hier nicht im Flüchtlingsbereich, sondern in der Betreuung von Obdachlosen. Dort wurden zunächst für drei Jahre 3,5 Stellen geschaffen. Damit übernimmt der Dornahof zusammen mit einem anderen Träger für 50 Bewohner des Männerwohnheims in der Keplerstraße die Betreuung. Albrecht Weil erläutert das, um deutlich zu machen, dass der Dornahof inzwischen eine Art Expansionskurs fährt. „Wir machen uns schon seit Jahren auf den Weg in die Fläche. Wir wollen uns nicht auf den Standort Altshausen beschränken.“
Unterschrift Foto: Die Flüchtlingsbetreuung für Altshausen – hier ein Bild vom Tag der offenen Tür des Hauses am Weiher – soll ausgebaut werden Bild: Christoph Klawitter, ©Schwäbische Zeitung