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    Manuela Braun engagiert sich von Anfang an beim Unterstützerkreis „Brücken bilden Laupheim“

    Laupheim, 28.09.2016 (Agathe Markiewicz, ©Schwäbische Zeitung)

    Laupheim sz
    „Es ist mir wichtig, Menschen zu helfen“, sagt Manuela Braun. Die 53-Jährige engagiert sich ehrenamtlich von Beginn an in der Laupheimer Flüchtlingsarbeit und hilft, wo sie kann.

    Manuela Braun ist immer auf dem Sprung, denn für sie gibt es immer etwas zu tun. Sie begleitet Flüchtlinge bei Behörden- oder Arztgängen, kümmert sich um Organisatorisches und ist Ansprechpartnerin in ziemlich vielen Belangen.

    Gerade ist die 53-Jährige auf dem Weg nach Bronnen. Dort will sie einen Schreibtisch abholen, den jemand nicht mehr braucht. „Eine junge Familie aus dem Irak benötigt den Schreibtisch“, erzählt sie. „Zu ihr bringe ich ihn gleich hin.“ Beim Tragen hilft ihr dieses Mal Manfred Küpper. Er fährt mit seinem Anhänger hinterher, auf den die beiden das Möbelstück verstauen.

    Alle sind gut vernetzt

    Küpper gehört normalerweise zum Team „Fahrradpool“, aber man hilft sich gegenseitig. „Wir tauschen auch manchmal Termine“, erzählt Manuela Braun. „Und springen ein, wenn jemand mal nicht kann.“ Überhaupt sei es ein tolles Team, das sich zusammengefunden hat. Die einzelnen „Abteilungen“ seien miteinander verflochten. „Die Helfer in Laupheim sind beispielhaft“, findet die zierliche Frau. „Uns alle treibt die gleiche Motivation an, dass wir den Menschen dabei helfen wollen, den groben Alltag zu meistern, hier Fuß zu fassen und sich wohl zu fühlen.“

    Etwa 50 bis 60 Helfer sind mittlerweile immer mal wieder im Einsatz. „Richtig super ist es geworden, als der ganze Speidel-Klan dazugekommen ist“, erzählt Manuela Braun. „Und auch mit sozialen Einrichtungen, Organisationen, Behörden und Ärzten sind wir gut vernetzt.“

    Dennoch wären noch Männer willkommen, die sich gern in dem Helfer-Team engagieren möchten. „Die männlichen Flüchtlinge fühlen sich besser von Männern verstanden“, erklärt die 53-Jährige. „Und sie kommen besser mit ihnen klar.“

    Bei der irakischen Familie angekommen, zaubert Manuela Braun noch zwei große Töpfe und einen Wasserkocher aus ihrem Kofferraum hervor. Als sie mit den Sachen vor der Wohnungstür steht, erwartet sie der junge Vater schon. Seine kleine Tochter, die er auf dem Arm hat, gibt er Manuela Braun und flitzt in den Hof, um den Schreibtisch zu holen. Wieder in der Wohnung angekommen, überschüttet der Mann die Helferin mit Dank. Sie soll Platz nehmen, einen Kaffee oder Tee trinken, einen Happen essen. Doch dafür hat Manuela Braun heute keine Zeit. Es warten noch andere Möbel, die von A nach B gebracht werden müssen.

    Schon bei der ersten Informationsveranstaltung im November 2014 war die 53-Jährige dabei. Damals hat sich ein Kümmerer-Team gebildet. Mittlerweile kennen viele Menschen den Unterstützerkreis Flüchtlinge „Brücken bilden Laupheim“.

    Als Manuela Braun wieder im Auto sitzt, erzählt sie, dass nicht immer alle so dankbar sind: „Man trifft halt nicht immer den Geschmack. Aber manchmal können die Menschen ihren Dank nicht zeigen, weil sie traumatisiert sind. Dennoch ist es für mich ein großes Geschenk, diese Menschen kennen zu lernen; ich kann von ihnen lernen. Und manchmal spüre ich, dass sie sich öffnen und mir vertrauen. Diese Arbeit ist für mich ein Stück Lebensqualität. Deshalb ist es auch nicht mein Antrieb, mich wohlzufühlen und nette Reaktionen zu erwarten. Ich möchte einfach mithelfen, die Welt ein wenig schöner zu machen, damit das Menschliche nicht verloren geht.“

    Männliche Interessenten melden sich bei Manuela Braun, die auch für die Vermittlung von Patenschaften zuständig ist, unter der mobilen Telefonnummer 0151/59 06 78 80.

    Unterschrift Foto: Manuela Braun engagiert sich von Anfang an beim Unterstützerkreis „Brücken bilden Laupheim“ Bild: Agathe Markiewicz, ©Schwäbische Zeitung