In die Häuser Richard-Wagner-Straße 18 bis 30, die der Genossenschaft für Wohnungsbau Oberland gehören, ziehen schon bald die ersten Flüchtlinge ein. „Zum 1. Dezember werden die ersten sechs Wohnungen bezugsfertig sein“, sagte Thomas Mayer, Leiter Gebäudewirtschaft bei der Stadt Laupheim, der Schwäbischen Zeitung.
Wie berichtet, hatte die GWO der Stadt in dem Quartier rund 20 leer stehende, eigentlich zum Abriss vorgesehene Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Miete angeboten. „Wir haben diese Offerte dankend angenommen“, sagt die Ordnungsamtsleiterin Dorothee Jerg. Die Stadt richtet die Wohnungen nun für eine entsprechende Nutzung her; einen Großteil der Arbeiten erledigt der Bauhof. In Abstimmung mit dem Landratsamt Biberach sollen die Wohnungen schrittweise mit Asylsuchenden belegt werden, die Aussicht haben, in Deutschland bleiben zu dürfen.
Nach jüngsten Prognosen muss die Stadt Laupheim bis Ende 2016 im Zuge der Anschlussunterbringung annähernd 200 Menschen ein Dach über dem Kopf geben. „Das GWO-Angebot leistet einen erheblichen Beitrag, diese Aufgabe zu bewältigen“, sagt Thomas Mayer. Insgesamt etwa 70 Menschen sollen in den jetzt zur Verfügung stehenden, 50 bis 65 Quadratmeter großen Wohnungen in der Richard-Wagner-Straße unterkommen. Falls in nächster Zeit angestammte Mieter aus den Gebäuden Nummer 18 bis 30 ausziehen, könnte die Stadt zusätzliche Räumlichkeiten anmieten. Der GWO-Chef Albert Klöckler hat in diesem Zusammenhang schon vor Wochen betont, wegen der Flüchtlinge werde niemand gekündigt.
Rathaus und GWO haben vereinbart, dass Miete für die einzelnen Wohnungen jeweils dann fällig wird, wenn sie bezugsfertig sind und belegt werden. „Wir haben beim Herrichten mit den Wohnungen angefangen, in denen am wenigsten gemacht werden muss, damit wir möglichst schnell welche zur Verfügung haben“, erklärt Thomas Mayer. Sie werden mit einfachen, zum Teil gebrauchten Möbeln ausgestattet. In sämtliche Wohnungen werden Standard-Küchen eingebaut; die alten Küchenzeilen hatte die GWO bereits entfernt, im Hinblick auf den geplanten Abriss.
Stadtverwaltung und Landratsamt haben die Nachbarn zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um ihnen die Planungen zu erläutern und Fragen zu beantworten.
Derweil sucht das Rathaus fieberhaft nach weiteren Möglichkeiten, anerkannte oder geduldete Asylsuchende zu beherbergen, wenn sie nach spätestens 24 Monaten von der Gemeinschaftsunterkunft in die Anschlussunterbringung wechseln. Letztere obliegt den Kommunen. „Es ist Hilfsbereitschaft bei den Bürgern vorhanden“, sagt Dorothee Jerg. „Leute kommen auf uns zu und bieten Wohnraum an, auch in den Teil- orten. Wir sind für jede Unterstützung dankbar.“ Angesichts der prognostizierten Flüchtlingszahlen müsse man aber unvermindert am Ball bleiben.
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