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    Vier neue Unterkünfte entstehen, darunter das frühere Oblatenkloster auf dem Mittelberg und das Ritthaler Haus

    Biberach, 05.11.2015 (Gerd mägerle, ©Schwäbische Zeitung)

    Der Landkreis richtet in der Stadt Biberach in den kommenden Monaten vier weitere Gemeinschaftsunterkünfte mit insgesamt rund 320 Plätzen für Flüchtlinge ein.

    Dazu kauft der Kreis das ehemalige Oblatenkloster auf dem Mittelberg sowie das Ritthaler-Haus an der Felsengartenstraße. Angemietet wird auch ein ehemaliges Autohaus in der Wolfentalstraße sowie eine Gewerbehalle in den Oberen Stegwiesen. Die Zahl der Plätze in Gemeinschaftsunterkünften erhöht sich in Biberach damit bis Frühjahr 2016 auf rund 950.

    Der Druck die Flüchtlinge unterzubringen steige weiter, ebenso die tägliche Zahl der Zugänge an Flüchtlingen im Land, sagt Petra Alger, Sozialdezernentin des Landkreises. Man stehe hier in einem guten Dialog mit der Stadt und habe nun vier weitere Möglichkeiten für Unterkünfte. Die Anwohner seien diese Woche vom Landkreis über das jeweilige Vorhaben informiert worden. „Wir wollen die Anwohner als Landkreis auch künftig vorab über die Einrichtung von Unterkünften informieren, auch wenn das aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen immer schwieriger wird“, so Alger. Man brauche die neuen Unterkünfte in Biberach aber auch im Hinblick darauf, dass die bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte im alten EnBW-Gebäude, in der Waldseer Straße und in der Haberhäuslestraße zeitlich auf zwei Jahre befristet seien. Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann sagt, die Stadt unterstütze den Landkreis hier kooperativ, „aber nach der Realisierung dieser vier Unterkünfte sind nun auch mal andere Gemeinden im Kreis am Zug“.

    Ehemaliges Oblatenkloster: Das Gebäude aus den 60er-Jahren, das in einem Wohngebiet auf dem Mittelberg liegt, wird von privater Seite an den Kreis verkauft. Es soll der Zuschnitt der Räume etwas verändert werden, so dass ab März/April 2016 etwa 70 Flüchtlinge Platz finden können. Der Kreis überlegt auch, dort einen speziellen Wohnheimbereich für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu schaffen.

    Ritthaler-Haus: Das Gebäude an der Felsengartenstraße steht derzeit leer und wird von der Stadt an den Kreis verkauft. Das Haus soll als Unterkunft mit einfacher Ausstattung für 80 bis 100 Flüchtlinge ertüchtigt und möglichst noch Ende November belegt werden, sagt Petra Alger. Der Kreis plant, das Haus mittelfristig abzureißen und ein neues Gebäude zu bauen, das sowohl als Gemeinschaftsunterkunft als auch für andere Wohnzwecke genutzt werden kann.

    Gewerbehalle Obere Stegwiesen 29: Als eine Art Puffer hat der Landkreis diese Gewerbehalle angemietet. Mit Holzbauelementen soll sie in kleine „Quartiere“ für zehn bis zwölf Flüchtlinge unterteilt werden. Diese Halle wird nicht die Standards der anderen Gemeinschaftsunterkünfte haben. „Wir nutzen sie, wenn wir in den anderen Unterkünften gerade keinen Platz haben“, sgt Alger. Die Flüchtlinge – maximal 200 – sollen dort nur einige Wochen bleiben. Eine Belegung soll frühestens im Januar erfolgen.

    Ehemaliges Autohaus, Wolfentalstraße 13: Hier soll eine kleinere Unterkunft in den früheren Büro- und Geschäftsräumen für etwa 15 bis 20 Flüchtlinge entstehen. Belegt werden soll diese in etwa zwei Monaten.

    Eine Infoveranstaltung für die Anwohner des früheren Oblatenklosters auf dem Mittelberg findet am Dienstag, 17. November, ab 18 Uhr in der Aula der Gebhard Müller-Schule, Leipzigstraße 25, statt.

    Unterschrift Foto: Das frühere Oblatenkloster auf dem Mittelberg Bild: Gerd Mägerle, ©Schwäbische Zeitung