Im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Biberach hat Landrat Heiko Schmid über die aktuelle Situation der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge gesprochen. Kreisrat Franz Lemli (SPD) hatte in einer der vergangenen Sitzungen darum gebeten. „Die Situation hat sich insgesamt, wie auch sonst im Flüchtlingsbereich, sehr entspannt“, sagt Heiko Schmid. „Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme, denn wir alle wissen nicht, was in den kommenden Jahren auf uns zukommt.“
Seit 2015 hat der Landkreis Biberach rund 260 unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) aufgenommen. Während es in den Jahren 2016 und 2017 noch rund 100 geflüchtete Kinder und Jugendliche waren, so ist die Zahl seit Frühjahr 2018 stets zurückgegangen. Aktuell leben 34 UMA im Kreis, davon sind zwölf bei Gastfamilien untergebracht, 19 leben in Heimgruppen und drei werden ambulant betreut. „Die Fallzahlen sind also deutlich zurückgegangen, die Jugendlichen werden sukzessive volljährig und es kommen nur wenige nach“, so der Landrat.
Im Landkreis gibt es ein dezentrales Unterbringungskonzept, das laut Heiko Schmid sehr zielführend ist. Je nach individuellem Bedarf werden die UMA entweder in einer Gastfamilie untergebracht, in Jugendwohnheimen oder auch in vollstationären Unterbringungen bei freien Trägern. Mittlerweile konnten die Plätze in den Jugendwohnheimen allerdings wieder abgebaut werden. „Die geschaffenen Strukturen und eingespielten Verfahren werden dennoch beibehalten, um sie bei Bedarf wieder hochfahren zu können“, so Schmid. „Aber derzeit herrscht glücklicherweise Entspannung.“ Rückblickend habe der Kreis die Flüchtlingsunterbringung sehr gut gemeistert.
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