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    Seit mehr als zehn Jahren leisten die Ehrenamtlichen Integrationshilfe bei Grund- und Vorschulkindern

    Bad Buchau, 20.07.2016 (Annette Grüninger, ©Schwäbische Zeitung)

    Bad Buchau sz
    Mit 1300 Euro unterstützt die Stadt Bad Buchau die Integrationsarbeit der 1+1-Mentoren. Der Beschluss im Buchauer Gemeinderat fiel einstimmig aus – und stand für die Stadträte ohnehin außer Frage. Schließlich leisten die Mentoren seit mehr als zehn Jahre erfolgreiche Integrationsarbeit im Federseeraum.

    Seit 2005 setzen sich die 1+1-Mentoren für Grund- und Vorschulkinder mit Migrationshintergrund oder aus bedürftigen Familien ein. In dieser Zeit hat sich die Arbeit der Ehrenamtlichen „stark verändert“, sagte Brigitte Frosdorfer im Bad Buchauer Gemeinderat. Stand zu den Anfangszeiten die Betreuung von Spätaussiedlerkindern im Vordergrund, nehmen sich die Mentoren seit einigen Jahren verstärkt den jungen Flüchtlingen an. Aber auch Kindern aus bedürftigen einheimischen Familien gelte die Unterstützung, betonte Frosdorfer, die neben Helga Meier und Charlotte Walter zum Leitungsteam der 1+1-Mentoren gehört.

    Ein Mentor, ein Kind

    Das Konzept dagegen ist in all den Jahren unverändert geblieben: eine Betreuung 1+1. Das bedeutet: Ein Mentor kümmert sich um ein Kind. Einmal in der Woche treffen sich die ehrenamtlichen Helfer mit ihrem Schützling, „um zuzuhören, mit dem Kind zu reden, zu spielen und zu lernen“. Alle zwei Monate organisieren die Mentoren zudem sogenannte Spiel-Spaß-Sprechen-Nachmittage, wozu auch die Eltern eingeladen sind. So standen im vergangenen Jahr etwa ein Nachmittag mit Clownin Moki, zwei Besuche im Kletterpark Tannenbühl in Bad Waldsee, ein erlebnispädagogischer Nachmittag in der Dobelmühle Aulendorf, Basteln im Herbst und ein Adventsnachmittag auf dem Programm, blickte Frosdorfer zurück. Als Angebot in den Sommerferien konnten die Kinder an mehreren Samstagnachmittagen auf dem Vollochhof reiten.

    Ebenfalls ein Höhepunkt 2015: das Jubiläumsfest zum zehnjährigen Bestehen der 1+1-Mentoren, zu dem auch einige frühere Mentorenkinder gekommen waren. „Manche der Kinder haben eine ganz erfolgreiche Entwicklung gemacht“, berichtete Frosdorfer auf Nachfrage von Stadtrat Stefan Hohl. Die intensive Begleitung der Mentoren habe sicherlich einen wertvollen Beitrag dazu geleistet. „Es lohnt sich“, ist Frosdorfer überzeugt.

    Deshalb suchen die Mentoren händeringend nach weiteren Mitstreitern. Die ehrenamtliche Gruppe besteht derzeit aus 15 Mitgliedern, die sich jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr zum Austausch und zur Planung im evangelischen Gemeindehaus treffen. Zwölf Mentoren kümmern sich aktuell um ein Mentorenkind. „Was wir suchen“, wandte sich Frosdorfer an das Gremium, „sind vor allem jüngere Leute, die uns unterstützen. Damit die zehnjährige Erfolgsgeschichte der 1+1-Mentoren weitergehen kann.

    Die 1+1-Mentoren stehen unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Bad Buchau und dem Ökumenischen Freundeskreis für Integration. Die Gruppe ist Mitglied im Arbeitskreis „Integration für Menschen mit Migrationsgeschichte“ beim Landratsamt Biberach und im Netzwerk Ehrenamt. Die Mentoren kooperieren mit den Schulen, dem Bildungsbüro Biberach, der Schulsozialarbeit, dem Eingliederungs-, Jugend- und Sozialamt. Zielgruppe der ehrenamtlichen Integrationsbegleitung sind Grundschüler und Vorschulkinder in Bad Buchau und Umgebung. Die Gruppe finanziert sich durch jährliche Zuwendungen der Stadt Bad Buchau und der Gemeinde Oggelshausen, ist aber auch auf Spenden angewiesen.

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