Die Volkshochschule als Ort der Willkommenskultur steht für Offenheit, Begegnung und Aner-kennung von verschiedenartigen Lebenswelten. Dennoch können Kurssituationen entstehen, in denen insbesondere Dozentinnen mit Verhaltensweisen von Kursteilnehmern überfordert sind. In Sprachkursen mit Zugewanderten kristallisiert sich zunehmend die Wahrnehmung heraus, mit problematischen Männlichkeitsvorstellungen und den damit verbundenen unangemessenen Verhaltensweisen konfrontiert zu sein. Umgang mit Hierarchien, Rollenbildern, privatem und öffentlichem Raum, Nähe und Distanz, insbesondere Blick- und Körperkontakte werden oftmals kulturbedingt anders praktiziert, empfunden und interpretiert, sollten jedoch, im Sinne eines Kurserfolgs, letztendlich einvernehmlich bewältigt werden.
Als Akteurin in der pädagogischen Arbeit soll Ihnen in dieser Veranstaltung zunächst ein Reflektions- und Debattenraum geboten werden. Männliche und weibliche Rollenverständnisse werden interkulturell beleuchtet. Hierarchisierungen von fremdkulturellen Männlichkeitsvorstellungen werden kritisch hinterfragt und auf Stereotypenbildung (die Muslime, die Araber) hin abgetastet. Hintergründe von Echtpersonen dieser Kulturräume werden vorgestellt. Konfliktpotenzial wird benannt.
Konfliktträchtige Situationen werden dahingehend aufgeschlüsselt, inwieweit kulturelle Einflüsse diese bestimmen. Im Seminar werden kommunikative Handlungsoptionen vorgeschlagen und eine Balance zwischen wertschätzendem Umgang und dem Einfordern von Respekt aufgezeigt.
Veranstaltungstermin: Samstag, 06.05.2017, 9 – 16 Uhr
Referentin: Ursula Becky
Veranstaltungsort: vhs Biberach, Raum 25
Seminargebühr: 59 EUR
Anmeldung erforderlich, Kurs-Nr. 171-11000 unter diesem Link.