Innehalten - Gedenken an die Menschen auf der Flucht
Liebe ehrenamtlich Engagierte, liebe Leserinnen und Leser,
wir möchten Ihnen mit dieser E-Mail heute einen stillen Impuls zukommen lassen und Sie für einen Moment des Innehaltens einladen, um der Menschen auf der Flucht zu gedenken, vor allem derer, die diesen Schritt mit dem Leben bezahlt haben.
Sie sind eingeladen zu einem Impuls der Stille und dem Entzünden einer Kerze am kommenden Freitag, 21. Oktober 2022 um 18 Uhr an der Gedenkstätte „Das Boot“ beim Alten Evangelischen Friedhof, Ulmer Straße 10, in Biberach. Sollten Sie an diesem Tag nicht die Möglichkeit haben vor Ort teilzunehmen, freuen wir uns wenn Sie zuhause eine Kerze entzünden und einen Moment innehalten.
Nach wie vor passiert Menschen Unfassbares auf dem Weg und auf der Suche nach Sicherheit. Vieles rückt in den Hintergrund oder in Vergessenheit. Laut dem aktuellen "Global Trends Report" von UNHCR, waren Ende 2021 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht – und die Zahlen steigen kontinuierlich weiter an: Mit der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 stieg die Zahl mittlerweile auf über 100 Millionen Menschen an. Menschen, die in ihrer Heimat oder den angrenzenden Nachbarländern weder für sich, noch für ihre Kinder eine Perspektive mehr sehen und sich auf den riskanten Weg der Flucht begeben. Würden wir nicht gleich handeln, wenn wir in solch einer Situation wären? „Dass du hier geboren bist, ist nicht dein Verdienst.“ – Zitat von der Asyl Stuhlkampagne 2019.
In diesem Jahrtausend sind an den Außengrenzen der EU bereits zehntausende Menschen ums Leben gekommen, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Elend waren. Die Politik der EU nimmt ihren Tod billigend in Kauf. Sie schottet ihre Grenzen ab, versperrt Schutzsuchenden sichere Fluchtwege, zwingt sie auf lebensgefährliche Routen.
Wir dürfen nicht müde werden daran zu erinnern und nicht müde werden zu fordern: sichere Fluchtwege. Für alle. Denn der Schutz von Leben und grundlegenden Menschenrechten, muss weiterhin Priorität haben.
#Gebet für die im Grenzland
Jeden, aber auch jeden Halm der Hoffnung hätte ich ergriffen,
um dem Elend, der Folter zu entkommen.
Und in dieser Hoffnung auch jedem vertraut,
der mir ein anderes Leben versprochen hätte,
nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Jeder Halm der Hoffnung wäre mir recht gewesen,
weil ich noch nicht hätte sterben wollen,
weil ich glaube, dass da noch was kommt
und dass auch ich ein Recht hätte, auf der Welt zu sein.
Macht es mich zu einem schlechten Menschen, des Lebens nicht wert,
weil ich zum Spielball der Mächtigen geworden bin?
Wäre es so falsch, Gott, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe?
Hätte ich Dich so missverstanden, als Du mich ins Leben gehaucht
und mich segnetest für die Zukunft?
Gott, wenn, dann weißt Du, was ich getan hätte.
Aber ich muss nicht im Grenzland ums nackte Leben kämpfen,
ich ahne nur, wie kalt es dort ist
und wie weh der Stacheldraht den bloßen Händen tut.
Bitte, Gott, lass uns nicht zu Komplizen von Menschenschändern werden,
die das Recht brechen und verlachen.
Die da draußen brauchen Dich und Deine Nähe, um die Nacht zu überleben.
Sie brauchen Menschen, die ihnen Brot und Liebe bringen
und solche, die sie herausholen und hereinlassen.
Gott, segne Du, was gut und recht ist.
Amen
EKD Evangelische Kirche in Deutschland (16.11.2021)
Lassen Sie uns gemeinsam an die Menschen erinnern, die auf tragische Weise ihr Leben verloren haben, nur weil sie auf der Suche nach Geborgenheit, Freiheit und Frieden waren.
„You may say I'm a dreamer. But I'm not the only one. I hope someday you'll join us and the world will be as one.” - In der Hoffnung auf eine gerechtere und menschenwürdigere Welt.
Herzliche Grüße im Namen des Teams der Ökumenischen Migrationsarbeit von Caritas und Diakonie
Julia Blessing
Diakonie Biberach
Beauftragte für kirchlich-diakonische Flüchtlingsarbeit
Ökumenische Migrationsarbeit (ÖMA)
Wielandstraße 24 / 88400 Biberach an der Riß
Mobil:0157/ 53654289
Email:
Web: www.integration-bc.de