Am vergangenen Samstag machte sich bei strahlendem Sonnenschein eine Gruppe von etwa 30 Leuten auf den Weg von der Pizzeria „Passarini“ zum Schloss hinauf. Frau Doris Schad hatte den Kontakt hergestellt. Gut 15 meist junge Syrer, 1 Pakistani und etwa 15 Deutschlehrerinnen und Unterstützer waren gespannt, was sich hinter den 2,50 Meter dicken Mauern an fürstlichen Schätzen verbirgt. Der Schlossbesitzer Franz Freiherr von Ulm-Erbach selbst übernahm die Führung, die uns fast alle Räume des Schlosses sehen ließ. Nicht nur die Gäste aus dem „Orient“ staunten über die erlesenen Tapeten, Stuck- und Intarsienarbeiten, die wertvollen Möbel und Gemälde. Es waren auch Warthausener Bürger, denen dieser Anblick neu war. Besonders imponierten den Besuchern die Bibliothek mit etwa 6000 erhaltenen Bänden und das Zimmer mit dem blauen Porzellan, das aus Japan stammt und vom Freiherrn eingerichtet wurde. Eindrucksvoll auch die erzählten Geschichten über Graf Stadion, Sophie La Roche und Wieland, die spannend verpackt waren. Die meisten unserer Flüchtlinge schmunzelten über die emanzipierte junge Dame, die unsrer Grundschule den Namen verlieh. Mithilfe der Deutschlehrerinnen konnten sie tatsächlich schon manches erfassen. Die 3 Kinder fanden natürlich auch das rote Spielzeug aus China toll. Mit dem hatte der Freiherr als Kind gespielt- nicht wissend um den Wert dieser Gastgeschenke.
Nach Besichtigung der Hauskapelle kehrten die meisten noch ins Sportheim ein.
Dort hatten Theo und Gisela Hertenberger extra das Begegnungscafé nochmal geöffnet und uns mit leckerem Apfel-und Nusskuchen verwöhnt.
Es war ein wunderschöner Nachmittag, der sicher unvergesslich bleibt.
Text: Frau Göbel